Kathrin-Preis: Luise Volkmann

Luise VolkmannLuise VolkmannZum zweiten Mal wurde in diesem Jahr das „Kathrin Lemke Scholarship For Young Jazz Improvisers“ (kurz: „Kathrin-Preis“) ausgeschrieben. Am 27. September, dem 49. Geburtstag der 2016 gestorbenen Saxofonistin Kathrin Lemke, wurde die zweite Gewinnerin dieses Stipendiums, das alle zwei Jahre in Form einer vollfinanzierten, einwöchigen Werkstattphase in Darmstadt verliehen wird, bekanntgegeben. Die 1992 in Bielefeld geborene Saxofonistin und Komponistin Luise Volkmann wird vom 12. bis 17. April 2021 ihre Residenz in Darmstadt antreten, Preisverleihung und Preisträgerkonzert sind auch Abschluss ihrer Werkstatt-Woche. Neben Volkmann waren fünf weitere Musikerinnen nominiert worden: Almut Kühne, Rieko Okuda, Marie Kruttli, Els Vanderweyer und Theresia Philipp.

„Luise Volkmann ist dabei eine geradezu idealtypische Trägerin des ,Kathrin-Preises‘“, so der Leiter des Jazzinstituts Darmstadt, Wolfram Knauer, für die Jury. „Ihre intensive Auseinandersetzung mit den afroamerikanischen Wurzeln und Konventionen des Jazz, immer im Bewusstsein um die eigene Position einer im Hier und Jetzt spielenden westeuropäischen Musikerin nimmt Diskurse auf, die in der heutigen Zeit viele junge Menschen weltweit bewegen.“ In Darmstadt wird Volkmann ihr bereits in Paris und Kopenhagen realisiertes Projekt „LEONEsauvage“ fortführen. Dieses Projekt hat sie in Anlehnung an Sun Ras Musik entwickelt, dessen crossmediale Bühnenrituale das Publikum dazu gezwungen hat, sich mit dem in der afroamerikanischen Kultur verankerten Geist hinter der Musik auseinanderzusetzen. Mit „LEONEsauvage“ hat sie ein Konzept entwickelt, das als „soziomusikalisches Konstrukt“ ähnliches erreichen will: Rituale entwerfen, Kultur inszenieren, Ausrasten, Tanzen … Für den „Kathrin-Preis“ wird Volkmann mit einer neuen, NRW-basierten Ausgabe der Band recherchieren und proben.

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„Kathrin-Preis“

Text
Martin Laurentius
Foto
Jürgen Volkmann

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