Gestorben: Cláudio Roditi

Claudio RoditiClaudio RoditiSowohl die brasilianische als auch die amerikanische Musikwelt ist um eine Persönlichkeit ärmer. Am vergangenen Samstag, 18. Januar, starb im Alter von 73 Jahren der Trompeter Cláudio Roditi an einer Krebserkrankung. Aus Rio de Janeiro stammend, hörte er sich als junger Mensch durch die Jazzsammlung eines musikalischen Onkels und entwickelte eine Vorliebe für Charlie Parker und Miles Davis. Zugleich besaß er eine ausgeprägte Leidenschaft für Samba und Bossa Nova. Es wurde zum Markenzeichen von Roditi, diese beiden musikalischen Welten zu vermählen, in seinen Samba-Jazz auch die Standards des „Great American Songbook“ miteinzubeziehen.

1970 kam er zum Studium an der Berklee School Of Music nach Boston, 1976 emigrierte er endgültig in die Staaten und ließ sich in New York nieder. Zur Liste seiner Kollaborateure gehörten dort zunächst Herbie Mann und Charlie Rouse, in den 1980ern spielte er mit Paquito D‘Rivera und Tito Puente, was seine Liebe zur Música Latina widerspiegelte. Schließlich zählte Roditi auch zum Line-up des Dizzy Gillespie Unites Nations Orchestra. Unter seinen 30 Alben ragen die Werke „Symphonic Bossa Nova“ (1995) und „Brazilliance“ (2009) heraus, für beide erhielt er eine „Grammy“-Nominierung.

Text
Stefan Franzen
Foto
Creative Commons/OhWeh

Veröffentlicht am unter News

Deutscher Jazzpreis 2024