Neues Buch: The Jazz Of Physics
Stimmt, bereits der Titel lässt staunen. Und dass die deutsche Ausgabe den Titel des 2016 im englischen Original erschienen Buchs, „The Jazz Of Physics“, einfach beibehält, erscheint mutig. Der Untertitel „Die Verbindung von Musik und der Struktur des Universums“ mag der Tatsache näherkommen, dass der Autor Stephon Alexander Professor für Theoretische Physik ist, und eben auch Jazzmusiker. Das Denken in Analogien, das aus erster Hand eine Reise zu den Forschungsprozessen der Theoretischen Physik führen möchte, vermengt Alexander geschickt mit Details, die er aus seinem bisherigen Lebensweg schöpft.
1971 in Trinidad geboren, kommt der Autor als achtjähriger Junge nach New York. Seine Oma möchte, dass er Konzertpianist wird, und zahlt ihm schon als Kind teure Klavierstunden, doch vergeblich. Als Zehntklässler entdeckt Alexander seine Begeisterung für Physik und als er im Büro seines Mentors dann zwei große Bilder von Albert Einstein und John Coltrane sieht, scheinen neue Weichen gestellt. Zu der Zeit lebt Alexander in der Bronx und spielt Saxofon im HipHop-Kollektiv Timbuk3.
Das Buch ist prall gefüllt mit physikalischen Entdeckungen, wie etwa die Supraleitung für die MRT in der Tumordiagnose genutzt wird, und Anekdoten, die über das Leben und die Forschung des Autors Auskunft geben. Wie an jenem Nachmittag vor gut elf Jahren in Amherst, Massachusetts, als er von einem Münztelefon aus Professor Yusef Lateef anruft, um mit ihm über ein Diagramm zu sprechen, das John Coltrane ihm 1961 zum Geburtstag geschenkt hatte. Nachdem Lateef zunächst behauptet, der Professor sei nicht da, sagt Alexander: „Ich habe herausgefunden, was es bedeutet“. Und ein fast zweistündiges Gespräch schließt sich an. Das Buch „The Jazz Of Physics“ von Stephon Alexander ist im Eichborn Verlag erschienen. Es hat 333 Seiten und kostet 25 Euro.
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Eichborn Verlag