„ACT New Faces“-Tour: Adam Baldych und Bolla

Adam BaldychBei der 'ACT New Faces'-Tour: Adam BaldychGerade hat das Münchner Label ACT die Alben von zwei „New Faces“ veröffentlicht: Adam Baldych mit „Imaginary Room“ und Gábor Bolla mit „Find Your Way“ (beide: ACT/edel). In der ersten Oktoberhälfte gehen der polnische Geiger Baldych mit seinem Quartett und der ungarische Saxofonist Bolla im Duo mit dem Pianisten Robert Lakatos auf „ACT New Faces“-Tournee durch Deutschland. „Zweifellos der größte lebende Geigentechniker des Jazz. Von ihm kann man alles erwarten“, jubelte die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ nach Adam Baldychs Auftritt beim letztjährigen Jazzfest Berlin. Mühelos setzt er die große Tradition mit Jazzviolinisten aus Polen fort. Vor allem greift Baldych mit seinem Instrument den Strang auf, den sein Landsmann und Instrumentalkollege Zbigniew Seifert mit seinem frühen Tod 1979 fallen gelassen hat. Ähnlich virtuos wie Seifert, ähnlich Klischee-frei wie dieser spielt er eine Jazzvioline, die gleichermaßen in der Jazztradition verwurzelt wie sie in die Moderne zeigt: bluesig und erdig einerseits, expressiv und variabel andererseits.

Ähnliches lässt sich auch über den Ungarn Gábor Bolla schreiben. Der Saxofonist ist Autodidakt im besten Sinne, nie hat er eine Musikhochschule von innen gesehen. Schon als Teenager hat er eine persönliche Stimme auf seinem Instrument gefunden. „Wir Gypsys spielen alles ein bisschen anders“, sagt er, „wie der Jazz basiert sehr viel auf Improvisation, wenn auch auf einer etwas andere Art.“ Wohl deshalb glückt ihm der Brückenschlag zwischen der US-Jazztradition und der – ebenfalls swingenden – Musik der Roma seiner Heimat Ungarn.

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Maz Bartosz

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