Gestorben: Kante Manfila

Kante ManfilaKante Manfila, Kankan BluesIn Paris ist am 20. Juli im Alter von 65 Jahren der guineische Gitarrist Kante Manfila gestorben, einstiges Mitglied der legendären Ambassadeurs und „Long Time Companion“ von Salif Keita. Schon als Knabe spielte er die traditionellen Melodien seiner Heimat auf dem Balafon, kam mit 14 in die ivorische Hauptstadt Abidjan, wo er als Gitarrist eine Ausbildung an der Musikschule absolvierte und vom Saxofonisten Moussa Cissoko unterwiesen wurde. Anschließend siedelte er nach Mali über, wo er sich zunächst der Rail Band anschloss, kurz darauf jedoch mit Salif Keita zur Big-Band-Konkurrenz, den Ambassadeurs De Bamako wechselte. Als Leader und Gitarrist blieb er 14 Jahre in ihren Reihen, auch als er mit den Musikern 1978 aus politischen Gründen nach Abidjan gehen musste. Dort benannte er die Band in Les Ambassadeurs Internationaux um und landete mit Keita als Sänger den großen Hit „Mandjou“.

Manfila startete nach Auflösung der Band Mitte der 1980er eine Solokarriere, die zwar Ausflüge in den synthetischen Afropop nicht aussparte, hauptsächlich aber in familiärem Griot-Kreis (unter anderem Cousin Mory Kanté an der Kora) die akustischen Wurzeln seines Erbes auslotete: So etwa auf der Platte „Tradition“ und vor allem in der dreiteiligen „Kankan Blues“-Serie, deren Einspielungen sich von 1987 bis 1998 hinzog. Von besonderem Interesse für Westafrika-Aficionados ist das nie offiziell veröffentlichte „Lost Album“, ein Duo-Werk mit Salif Keita, das mit frühen Aufnahmen noch vor der Pop-Ära Keitas demonstriert, wie soulful der Mandingo-Blues klingen kann, wenn westliche Standards außen vor gelassen werden.

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