Mia Knop Jakobsen

Mit Leichtigkeit

Zurzeit ist Mia Knop Jakobsen in Barcelona, wo sie einen Master in Komposition und Technologie macht. Dieses Thema hat auch mit ihrem Debütalbum „Ease“ (miaknopjacobsen.com) zu tun, das sie am 19. April im Eigenverlag veröffentlicht.

Mia Knop Jakobsen (Foto: Celeste Cal)

Für die gebürtige Dänin, die in Potsdam aufgewachsen ist und Gesang am Jazzinstitut Berlin studiert hat, ist es ein Album, mit dem sie die Komponenten ihres Masterstudiengangs zu realisieren versucht. „Ich hatte Marc Müllbauer gebeten, mir Patterns zu schicken, die er auf dem E-Bass über einen Akkord gespielt hat“, so Jakobsen. „Mit denen habe ich mich ins Studio zurückgezogen und sie zerschnitten. Die Samples habe ich dann so lange hin- und hergeschoben, bis sich eine Struktur entwickelt hat und ein Song entstanden ist. Erst dann habe ich Melodie und Text geschrieben. Das Spannende ist, dass ich nicht gewusst habe, wohin mich dieser Prozess führen wird.“

Die acht Songs von „Ease“ hat Jakobsen mit Jazzmusikerinnen eingespielt – neben Müllbauer die Pianistin Julia Hülsmann, die Schlagzeugerin Eva Klesse und der Gitarrist Igor Osypov plus die Streicherinnen vom modëna quartet.

Stilistisch und ästhetisch sitzt sie zwischen allen Stühlen. Dort fühlt sie sich aber am wohlsten, weil der Prozess, die digitalen Vorlagen in analoge Songs zu transformieren, für sie Freiheit bedeutet, um ihre Musik durchlässig zu machen für viele Gattungen und Genres:

„Bleibe ich auf einem Stuhl sitzen, werde ich klaustrophobisch. Ich bin zu neugierig und muss sofort losrennen, um das zu bekommen, was ich spannend finde. Und mit meiner Platte will ich etwas erschaffen, von dem ich überzeugt bin, dass es so klingt, wie ich bin.“

Text
Martin Laurentius
Foto
Celeste Cal

Veröffentlicht am unter 153, Feature, Heft

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