Christoph Titz

Druck und Groove

Sein neues Album „Walking The Corner“ (Bandcamp) hat der Berliner Trompeter Christoph Titz gleich auf zwei Silberscheiben pressen lassen.

Zu seiner Band gehören der Keyboarder Volker Meitz (Jazzanova, Ensemble du Verre), der Bassist Thomy Jordi (Erika Stucky, Nik Bärtsch’s Ronin) und der Schlagzeuger Alfonso Garrido (Heavytones), mit denen Titz seine manchmal leicht und hoffnungsvoll, manchmal heavy und druckvoll klingenden Songs eingespielt hat, die auch von Miles Davis‘ Fusionklängen aus den achtziger Jahren inspiriert wurden.

Christoph Titz (Foto: Jim Fade

„Zunächst entstand das Quartett mit Volker, Thomy und Alfonso“, schildert Christoph Titz die Entstehung des Doppelalbums. „Das Material, das wir dann zusammen mit Thomas Büchel eingespielt haben, hatte einen ganz anderen Charakter, sodass mir die Trennung in zwei Alben sinnvoll erschien.“ Thomas Büchel spielt eine Bariton-Gitarre, ein Instrument, das nur selten im Jazz – und auch im Rock – zu hören ist. „Ich mag den tiefen Sound, der gut drückt und groovt“, schwärmt Titz. „Diesen Sound hat man nicht alle Tage, das erschien mir auch nicht ganz unbedeutend.“ Büchel, der außerdem noch einen Modularsynthesizer bedient, treibt Titz‘ Musik in eine ganz andere Richtung. Die Songs schillern auf eine manchmal schwermütige Weise – das Instrument, das über dickere Saiten verfügt, drückt der Musik auf jeden Fall seinen Stempel auf. Zusammengehalten wird das Doppelalbum durch die musikalische Vision seines Bandleaders, der damit ein beeindruckendes akustisches Universum kreiert hat.

Text
Rolf Thomas
Foto
Jim Fade

Veröffentlicht am unter 153, Feature, Heft

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