196: Jazz thing Mixtape auf ByteFM

Ganna – HomeGanna ‚Home‘Das fängt gut an. Ein paar Überflieger aus dem vergangenen Jahr landen noch in diesem ersten Mixtape im frischen 2023, aber die meisten Musiken hier weisen den Weg siegessicher in die neue Sonnenumsegelung. „Mercy“, also „Gnade“, gibt uns Dianne Reeves im Auftrag der Saxofonistin Lakecia Benjamin als Ausblick auf deren im kommenden Monat erscheinendes neues Album „Phoenix“ – produziert wurde es von Teri Lyne Carrington. Die aus der Ukraine stammende Ganna Gryniva singt uns „Kalyna“, ein Volkslied aus ihrem „Home“, das sie unter anderem mit ihrem einstigen „Jazz thing Next Generation“-Kollegen, dem Saxofonisten Musina Ebobissé, neu arrangiert und eingespielt hat. Der Pianist Rainer Böhm, langjähriger Bandkollege des Bassisten und Ex-Jazz-thing-Kolumnisten Dieter Ilg und mindestens seit dem virtuellen Jazzfest Berlin auch als Bandleader gut bekannt, veröffentlicht am 3. Februar sein neues Album bei enja. Auf „What If“ ist er im Sextett und/oder Trio zu hören, etwa mit Percy Pursglove, Wanja Slavin, Domenik Landolf, Jonas Burgwinkel and Arne Huber.

Der Kölner Trompeter Frederik Köster hat ein neues Album namens „Stufen“ mit seiner Gruppe Die Verwandlung mit Sebastian Sternal, ebenfalls Jonas Burgwinkel und Joscha Oetz aufgenommen, das demnächst bei Traumton erscheinen wird und ihn – was seine Freunde aus den sozialen Medien schon länger wissen – auch als Sänger präsentiert. Köster gehört obendrein zur Band des legendären Perkussionisten Trilok Gurtu, auch auf dessen neuem, seinem Guru gewidmeten Album „God Is A Drummer“. Wir hören daraus „Josef Erich“, ein schönes Tribut an Gurtus langjährigen Kollegen Josef Erich „Joe“ Zawinul. Der Singer/Songwriter/Produzent Joe Henry kündigt ein neues Album mit der Vorab-Veröffentlichung des Titeltracks „All The Eye Can See“ an, auf dem unter anderem sein eigener Sohn Saxofon spielt. Die norwegische Gitarristin Hedvig Mollestad be- und verarbeitet ihre Erfahrungen mit und als Mutter auf einer gewaltigen neuen Zusammenarbeit mit dem Trondheim Jazz Orchestra mit dem Titel „Maternity Beat“.

Einen kleinen Rückblick auf das Winter Jazzfest in New York geben Musiken von zwei der herausragenden Konzerte dieses Januar-Highlights. Bandleader/Trompeter Michael Leonhart mit Rapper JSWISS mit „Blackout“ und eine brasilianische Ballade von Dori Caymmi mit Klarinettist Oran Etkin, der in New York im nublu mit Makaya McCraven zu erleben war. Conic Rose nennt sich ein junges neues Ensemble aus Berlin, hier mit „Goodbye“ mit hörbarem Beitrag von Rhythmusmagier Silvan Strauss zu hören. Auf dem Label Gondwana Records von Matthew Halsall veröffentlicht das Keys/Percussion-Duo der dänischen Musiker Nikolaj Svaneborg und Jonas Kardyb sein neues Album „Over Tage“, was sich mit „Über Dächern“ übersetzt. Happy New Music Year! All das ist eine Stunde lang im nächsten Jazz thing Mixtape zu hören – am 20. Januar ab 11 Uhr, mit Götz Bühler am Mikrofon.


Playlist #196
für das Jazz thing Mixtape vom Freitag, 20.1.2023, 11-12 Uhr

Lakecia Benjamin Mercy (feat. Dianne Reeves) Phoenix (Whirlwind/Indigo)
Ganna Kalyna Home (Berthold/Cargo)
Rainer Böhm What If What If (enja/edel)
Frederik Köster Stufen Stufen (Traumton/Indigo)
Trilok Gurtu Josef Erich God Is A Drummer (Leopard/Broken Silence)
Joe Henry All The Eye Can See All The Eye Can See (Worksong/earMusic)
Hedvig Mollestad & Trondheim Jazz Orchestra On The Horizon, Part 2 Maternity Beat (Rune Grammofon/Cargo)
JSWISS & Michael Leonhart Blackout Bona Fide (TuneCore)
Oran Etkin È Doce Morrer No Mar Open Arms Project (Canto De Luz)
Conic Rose Goodbye Heller Tag (Conic Rose/ Bandcamp)
Svaneborg Kardyb Op Over Tage (Gondwana Records)

Weiterführende Links
ByteFM

Text
Götz Bühler

Veröffentlicht am unter Mixtape

jazzfuel