Diana Krall
This Dream Of You
Verve/Universal
PRO

Reinhard Köchl
KONTRA
Allein schon, dass Diana Krall in ihr Archiv gestiegen ist und gut zwei Hände voll mit Songs aus 2016 und ‚17 ans Tageslicht geholt und auf „This Dream Of You“ veröffentlicht hat, könnte als Indiz gewertet werden, dass die Sängerin tief in einem kreativen Loch feststeckt. Hört man sich durch diese 13, zumeist Balladen und Slow-Swing-Nummern ihres „neuen“ Albums, verstärkt sich dieser Eindruck noch. Weil ihre Stimme sehr weit nach vorne gemischt worden ist, inszeniert die Kanadierin das Schwül-Laszive ihres Gesangs, das sie einst so populär werden ließ, nahezu als Farce und lässt so eines ihrer erklärten Vorbilder, Nat King Cole, geradezu in einem grotesken Licht erscheinen. Selbst zwei Swing-Haudegen wie John Clayton und Jeff Hamilton sind in diesem Umfeld weit von der Klasse früherer Tage entfernt. Aber was soll’s: Diana-Krall-Fans werden auch diese Platte lieben.
Martin Laurentius







