Woody Black 4

Curiosity

(Unit Records/Harmonia Mundi)

Woody Black 4 – Curiosity (Cover)Über den Unterhaltungswert von reinen Bläser-Quartetten lässt sich streiten. Wer nicht bei Stehempfängen Pop-Hits als kostengünstige Hintergrundberieselung herunterdudeln muss, der musiziert mit Gleichgesinnten vor allem zur eigenen Erbauung. Auch bei Woody Black 4, einem ambitionierten Zusammenschluss von vier Bassklarinettisten, die 58 Minuten lang hörbar etwas anderes als viele Vorgänger-Ensembles dieser Art auf die Beine stellen wollen, erlischt die Aufmerksamkeit des geneigten Hörers von Titel zu Titel. Langweilig sollte man „Curiosity“, das zweite Album der Combo, aber deshalb nicht gleich nennen. Dafür legen sich die Mitglieder des Ensembles viel zu sehr ins Zeug. Sie punkten mit spannenden Wendungen, witzigen Arrangements und nützen vor allem die rhythmischen Möglichkeiten der schwarzen Langhörner clever aus. Eine Frage stellt sich aber zwangsläufig: Wo liegt die Zielgruppe für solche exklusiven Klangexperimente?

Text
Reinhard Köchl
, Jazz thing 119

Veröffentlicht am unter Reviews

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