Vijay Iyer

Panoptic Modes

(Pi Recordings/Al!ve)

Vijay Iyer - Panoptic ModesIm täglichen Leben sehen und hören wir analytisch, philosophiert Vijay Iyer in den Liner Notes dieser Veröffentlichung, aber wir verhalten uns „synoptically“, indem wir eine Menge Informationen auf einmal verarbeiten. Die Parallelen zu Iyers hochkomplexer Musik liegen auf der Hand. Und im Zuge seines internationalen Erfolges mit seinen letzten beiden Platten auf ACT kommt nun auch eine frühe Session ans Tageslicht, die im Juni 2000 in New York entstanden ist. Iyers Quartett besteht hier aus dem – ebenfalls einen fulminanten Durchbruch hingelegt habenden – Altsaxofonisten Rudresh Mahanthappa, dem Bassisten Stephan Crump und dem Schlagzeuger Derrek Philips. Und siehe da – es ist alles schon vorhanden: die nervösen Linien, der nach vorne gehende Drive, die politische Radikalität („One Thousand And One“). „Panoptic Modes“ zeigt einen, nein, eigentlich vier große Musiker in früher Blüte und steht den späteren Alben Iyers in nichts nach.

Text
Rolf Thomas
, Jazz thing 88

Veröffentlicht am unter Reviews

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