Simon Bremen Quartett

Reflections On Predictability

(Unit/Membran)

Simon Bremen Quartett – Reflections On Predictability (Cover)Der Unterricht bei Magnus Mehl, Klaus Graf und Tony Lakatos hat den bayerischen Alt- und Sopransaxofonisten Simon Bremen geprägt, der nun mit seinem Quartett ein ausgeschlafenes Debütalbum hingelegt hat. Besonders die mittleren und langsamen Tempi liegen Bremen als Komponisten: Das schleichende „Reasons For Liking“, bei dem der finnische Vibrafonist Oli Virtanen den regulären Pianisten Moritz Langmaier ersetzt, entwickelt eine Gluthitze wie an einem heißen Sommertag – und auch „Stolen Lines“ steigert sich in eine hypnotische Intensität. Bremens klarer, schneidender Ton ist prägnant und seelenvoll, der transparente Sound der Band, der im spielerischen „Red Sun“ besonders schön zur Geltung kommt, lässt der Musik eine Menge Luft. Bassist Jakob Jäger und Schlagzeuger David Giesel greifen wie ein Uhrwerk ineinander und verleihen den sieben meist langen Stücken eine weit ausholende Dramaturgie, für die man sich Zeit nehmen sollte.

Text
Rolf Thomas
, Jazz thing 148

Veröffentlicht am unter Reviews

Leipziger Jazztage 2024