Phronesis

We Are All

(Edition/Membran)

Phronesis – We Are All (Cover)Immer, wenn man glaubt, ihre Musik durchschaut zu haben, zieht sie einen wieder in ihren Bann. Seit nunmehr 13 Jahren existieren Phronesis in unveränderter Besetzung, diese dänisch-schwedisch-britische Band, die schon als „aufregendstes Piano-Trio seit e.s.t.“ bezeichnet worden ist. Bei aller Pop-affinen Melodieführung und Rock-getriebenen Groove-Lastigkeit wissen die drei jedoch auch auf ihrem achten Album ihre Jazz-Wurzeln zu betonen. Pianist Ivo Neame fegt durch das furiose „Emerald Horseshoe“ mit geradezu Oscar-Peterson-hafter Eleganz, anderswo beginnt ein Song als Ballade und endet als schwindelerregende Post-Bop-Nummer. Nicht nur sind bei Phronesis die Songwriting-Dienste gleichmäßig verteilt, jeder übernimmt hier abwechselnd die Führung. Dem finalen „The Tree Did Not Die“ geben die fragmentierten Drums von Anton Eger einen Hauch Post-Dubstep-Feeling. Ein Album, das man gar nicht oft genug hören kann.

Text
Jan Paersch
, Jazz thing 125

Veröffentlicht am unter Reviews

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