Paolo Russo

Playground

(Odradek/odradek-records.com)

Paolo Russo – Playground (Cover)Auf seinem neuen Album „Playground“ spielt der italienische Bandoneonista Paolo Russo mit sich selbst. Das heißt, er ist außer am Bandoneon vornehmlich am Klavier zu hören, manche Stücke werden aber auch mit Perkussion oder elektronischen Effekten aufgepeppt. Diese Dualität setzt sich in der Musik fort, denn die bewegt sich zwischen Organisation und Chaos, zwischen Struktur und Anarchie, zwischen „der samtenen und mysteriösen Nostalgie des Bandoneons“ (wie Russo selbst es nennt) und der majestätischen und kristallklaren Eleganz eines Flügels. Die 17 Stücke sind vornehmlich kurze Vignetten, es gelingen Russo aber auch vorzügliche längere Songs wie der mit Tango-Elementen spielende Auftakt „Schisseando“. In „Gocce“ werden Gewittergeräusche integriert, „Sufrimiento Dulce“ (was so viel wie „Süßes Leid“ bedeutet) changiert zwischen Kantigkeit und tänzerischer Leichtigkeit.

Text
Rolf Thomas
, Jazz thing 136

Veröffentlicht am unter Reviews

jazzfuel