Nicholas Payton

The Couch Sessions

(Smoke Sessions Records/Membran)

Nicholas Payton – The Couch Sessions (Cover)Nicholas Payton war zuletzt eher mit seinem Feldzug gegen den Begriff „Jazz“ als mit musikalischen Veröffentlichungen in den Schlagzeilen. Der Trompeter und Tastenmann begreift das, was er tut, als „BAM“, als „Black American Music“. Einige Helden der schwarzen amerikanischen Kultur ehrt er nun mit einem Album, das er mit dem Bassisten Buster Williams und dem Schlagzeuger Lenny White einspielte und gleichzeitig als Couchsitzungen verstanden wissen will – die heilende Wirkung versprechen. Der dokumentarische Wert der „Couch Sessions“ muss höher angesetzt werden als der musikalische – in langen Sequenzen sind die Stimmen von Herbie Hancock, Wayne Shorter, Keith Jarrett oder Geri Allen zu hören, die erzählt, wie sie in Detroit musikalisch aufwuchs. Oft untermalt Payton die Statements am Flügel oder am Rhodes. Als Pianist ist er durchaus solide, nur leider eben nicht von abendfüllender Qualität. Deutlich mehr Leben kommt ins Geschehen, wenn er zur Trompete greift.

Text
Ssirus W. Pakzad
, Jazz thing 146

Veröffentlicht am unter Reviews

Deutscher Jazzpreis 2024