Maria Kannegaard

Sand I En Vik

(Jazzland/edel)

Maria Kannegaard – Sand I En Vik (Cover)Ein Verwirrspiel, vielleicht auch ein wenig Ironie, allerdings nicht in der Musik selbst, sondern auf der Ebene der Erwartungshaltungen. Die norwegische Pianistin Maria Kannegaard scheint an vieles anzuknüpfen, man meint sich in einem Netz der Andeutungen zu verfangen, das zahlreiche Stränge des Klaviertrios der vergangenen zwei Jahrzehnte verbindet. Aber es stellt sich keine Sicherheit ein, sie widerspricht den Gewohnheiten, in der Energie und sehr feingliedrigen Kommunikation mit dem Bassisten Ole Morten Vågan und dem Schlagzeuger Thomas Strønen. Hymnen wechseln mit frei fließenden Passagen, klare Linearitäten der Kompositionen mit Auflösungserscheinungen, pastoraler Pathos und liedhafter Leichtigkeit. „Sand I En Vik“ lässt der Musik ihr Recht, wirkt wie ein Medium, nicht wie ein Akteur, und gestaltet damit ungewöhnliche Unmittelbarkeit im Ausdruck.

Text
Ralf Dombrowski
, Jazz thing 138

Veröffentlicht am unter Reviews

Bezau Beatz