Marc Copland

Zenith

(Inner Voice/marccopland.com)

Marc Copland – Zenith (Cover)Eigene Plattenfirma, bessere Kontrolle, maximale künstlerische Freiheit: Auch Marc Copland folgt einem Trend, den Jazzmusiker für sich entdeckt haben. Nach seinen pianistischen Großtaten auf Gary Peacocks ECM-Trio-Album „Now This“ offenbart der eher introvertierte New Yorker zum Start seines Inner-Voice-Labels eine ungeahnte Facette seiner Virtuosität. Mit dem famosen Drummer Joey Baron, Drew Gress (Bass) und Ralph Alessi (Trompete) tänzelt Copland virtuos zwischen Impressionismus und Expressionismus, Leerlauf und Antrieb, freiem und boppigem Spiel, lyrischer Melancholie und eleganter Funkiness hin und her. Dabei faszinieren vor allem die Räume, die sich in fächerartigen Kompositionen wie „Air Weve Never Breathed“, aber auch Ellingtons „Mystery Song“ für jedes Instrument, selbst für den Bass, öffnen. Wirkte Alessi in den jüngsten Europa-Konzerten eher wie ein aus der Umlaufbahn geworfener Satellit, so verleiht dessen Horn auf CD dem raffiniert-geheimnisvollen Ensemblesound eine ungewöhnliche raue, aufregend erzählerische Note. Dazwischen, davor, dahinter, daneben oder darunter: Marc Copland. Mit 67 definitiv auf dem Zenit seines Schaffens.

Text
Reinhard Köchl
, Jazz thing 112

Veröffentlicht am unter Reviews

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