Makoto Ozone & Friends

Live & Let Live - Love For Japan

(Verve/Universal)

Makoto Ozone & Friends - Live & Let Live – Love For JapanEin Benefiz-Album anlässlich des Erdbebens in Japan vor einem Jahr, dessen Erträge komplett einer Stiftung zugutekommen. Der Pianist Makoto Ozone hat dafür mit Kollegen in Tokio, New York, in Polen und Florida aufgenommen, in kleinen Besetzungen: mit Chick Corea und Gary Burton den Klassiker „Blue Bossa“, mit der polnischen Chanteuse Anna Maria Jopek einen alten Folksong auf Chopin-Basis, mit Streichern und Paco D‘Rivera ein Mozart-Adagio. Das Rhythmusduo McBride/Watts hat bei zwei weiteren Songs ausgeholfen, und Randy Brecker ergänzt bei dem knackig interpretierten Oldie „There Is No Greater Love“ das Trio mit seiner Trompete. Die hierzulande weitgehend unbekannte Schauspielerin Misuzu Kanno, Ozones Gattin, liefert für hiesige Ohren ein wenig Exotik, Coreas Ehefrau Gayle serviert „Summertime“ mit gewöhnungsbedürftiger Dramatik, während ein Duett Ozones dem Ukulele-Spezialisten Jake Shimabukuro verblüffend spannend gerät. Klingt wie ein großes Durcheinander, ist es aber schon deshalb nicht, weil die klare, akzentuierte Tonsprache von Ozone alles zusammenhält. Seine Jams mit Corea und Burton und die Tracks mit McBride/Watts entwickeln reichlich packenden Groove und mit Mozart wird’s hübsch munter. Ein Tribut ganz ohne larmoyante Töne – und trotz manch bekannter Titel keine Verbeugung vor dem Massengeschmack.

Text
Uli Lemke
, Jazz thing 93

Veröffentlicht am unter Reviews

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