Jimi Tenor

Aulos

(Philophon/Groove Attack)

Jimi Tenor – Aulos (Cover)Seit seinen Anfängen in den frühen 1990ern bewegte sich der finnische Multiinstrumentalist aus den dunklen Ecken eines Industrial-Techno heraus, um sich nach und nach immer wieder anders zu erfinden, bis er schließlich bei seinem ganz eigenen heiteren, verspielt bunten afrikanisch inspirierten Kosmic-Groove ankam. Sein zweites Album für Philophon nennt Tenor nach einem antiken griechischen Holzblasinstrument, das damals Ekstase und Diesseitigkeit symbolisierte. Dieser Begriff passt ganz ideal zu den zwölf Stücken, sprüht die Musik doch nur so vor Kraft und Lebensfreude, ist pure Energie. Was vielleicht auch damit zu tun hat, dass „Aulos“ überwiegend in Philophons Joy Sound Studio im ghanaischen Kumasi aufgenommen wurde. Dorthin zog sich vor einiger Zeit Labelchef und Schlagzeuger Max Weissenfeldt zurück, um seine Vision einer anderen afrikanischen Popmusik zu realisieren. Also sind nun auch bei Tenor einige Musiker aus Ghana dabei. Und der Kulturmix passt, formen sie mit ihren Stimmen, Trommeln und Pat Thomas‘ Gitarre doch eine rhythmisch schwingende Brücke zur psychedelischen Exzentrik des Finnen. Der Mann wird immer besser in seinem Gespür für eingängige, dabei nie profane Melodien aus Afrobeat, Soul und Jazz.

Text
Olaf Maikopf
, Jazz thing 136

Veröffentlicht am unter Reviews

jazzfuel