Ben Harper

White Open Light

(Chrysalis Records/Cargo)

Ben Harper – White Open Light (Cover)Seit seiner Apotheose backt der ehemalige Superstar Ben Harper wesentlich kleinere Brötchen als zuvor. Seinen Songs und Alben scheint das ebenso gut zu bekommen wie ihm selbst. „White Open Light“ changiert zwischen Folk und Blues mit gelegentlichen Tendenzen zum American-Primitive oder afrokaribischen Einflüssen. Die teilweise live eingespielten Lieder sind bewusst minimalistisch gehalten, um den Hörenden die Möglichkeit zu geben, sich gezielt auf jede Botschaft einzulassen. Sein Credo besteht darin, dass ein gutes Album keinen konzeptionellen Überbau braucht, sondern die Songs selbst die ganze Geschichte erzählen. Die ersten beiden Tracks sind solo akustisch eingespielt, andere Songs fügen sehr zurückhaltend weitere Instrumente oder Stimmen hinzu. Manche Lieder erinnern gar an den jungen Cat Stevens. „White Open Light“ ist sicher nicht das spektakulärste Album in der langen Laufbahn des Gitarristen, aber es ist ganz gewiss eine seiner innigsten und ehrlichsten Arbeiten.

Text
Wolf Kampmann
, Jazz thing 149

Veröffentlicht am unter Reviews

Leipziger Jazztage 2024