Buch: Schaffhauser Jazzgespräche Edition 05

Schaffhauer JazzgesprächeSchaffhauer JazzgesprächeJährlich im Mai findet das Schaffhauser Jazzfestival als eine Art „Leistungsschau“ des Schweizer Jazz statt. Parallel zum Festival finden regelmäßig die Schaffhauser Jazzgespräche statt, in denen sich Fachleute und Musiker auf dem Podium über die – auch kulturpolitische – Situation des Jazz austauschen. Diese Gespräche werden später als Bücher publiziert. Gerade ist die „Edition 05“ im Chronos Verlag Zürich erschienen. Zeitlich umfasst dieser Band die Jahre 2014 bis 2016, für die der schweizerische Journalist Michael Zollinger verantwortlich zeichnete. „Die Schaffhauser Jazzgespräche waren geprägt von einer erfreulichen Aufbruchstimmung, von mutigen und neuen Lösungsansätzen und der Einsicht, dass man das Heft wirklich am besten selbst in die Hand nimmt“, schreibt Zollinger in seinem Vorwort: „Mit Anbiederung hat das gar nichts zu tun, mit Realitätssinn und der Bereitschaft, sich selbst zu hinterfragen, hingegen viel.“

Zollingers Schaffhauser Jazzgespräche haben die Situation junger Jazzmusiker ebenso thematisiert wie die oftmals problematische Beziehung zwischen den Akteuren auf der Bühne und dem Publikum im Saal sowie den Dialog zwischen den verschiedenen Jazzgenerationen. Unter anderem hat man Themen wie zum Beispiel „Tragen die Musikhochschulen eine Verantwortung über das Diplom hinaus?“, „Das Gerücht von der Vergreisung – Auf der Suche nach dem Schatz im Silbersee“ und „Die Frechheit der Jungen hat mich immer inspiriert“ erörtert, die nun in der „Edition 05“ verschriftlicht zu finden sind. Den Schwerpunkt setzen die Roundtable-Gespräche, in denen unter anderem Musiker wie Johannes Lauer, Tobias Preisig, Irène Schweizer, Christoph Irniger und Bruno Spoerri zu Wort kommen. Verschiedene Aufsätze, die bei den Jazzgesprächen als Impulsreferate gehalten wurden, führen tiefergehend in die jeweilige Thematik ein; etwa Arndt Weidler vom Jazzinstitut Darmstadt, der „Das Gerücht von der Vergreisung – Auf der Suche nach dem Schatz im Silbersee“ fünf Strategien zeigt, um der Überalterung des Jazzpublikums entgegenwirken zu können. „Der Gesprächsstoff geht uns also nicht so schnell aus“, resümiert Urs Röllin, Gitarrist und Leiter des Schaffhauser Jazzfestivals in seinem Vorwort – und kündigt an, „dass die noch nicht einmal 30 Jahre junge Sarah Chacksad die Schaffhauser Jazzgespräche die nächsten drei Jahre leiten wird.“ Das Buch „Schaffhauser Jazzgespräche Edition 05“ hat 120 Seiten und ist ab sofort für 24,80 Euro im Buchhandel zu bestellen.

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Schaffhauser Jazzfestival

Text
Martin Laurentius

Veröffentlicht am unter News

Deutscher Jazzpreis 2024