Schweiz: JazzChurFestival

Den Festivalschwerpunkt verkörpert geradezu das schweizerisch-finnisch-italienische Quartett A Novel Of Anomaly um den Berner Vokalkünstler Andreas Schaerer mit einer emotional-sinnlichen Performance. Pietre (auf Deutsch: „Gestein“) hat der italienische Bassist Alessandro Fongaro sein Quartett ohne Harmonieinstrument genannt – mit der in Holland lebenden Koreanerin Sun-Mi Hong an den Drums. Das Duo Training mit den beiden Berlinern Max Andrzejewski (Drums) und Johannes Schleiermacher (Saxofon) zeigt mit der in London lebenden Südtirolerin Ruth Goller (E-Bass) einen wilden Ritt durch die verschiedenen Ästhetiken einer manchmal auch rockenden Improvisationsmusik. Der Schwede Björn Meyer lebt schon länger in der Schweiz, begeistert aber nicht nur dort mit seinen klangintensiven Solokonzerten auf der elektrischen Bassgitarre. Seit 2018 spielen die Pianistin Olga Reznichenko, der Bassist Lorenz Heigenhuber und der Schlagzeuger Max Stadtfeld ihre jugendlich-originelle, harmonisch und rhythmisch komplexe Improvisationsmusik, während das Trio Knobil, benannt nach der Schweizer Bassistin und Sängerin Louise Knobil, für seinen skurril-frechen Mix aus Jazz und Chanson steht.
Platz im Festivalprogramm hat auch die Schweizer „New Generation“, unter anderem mit dem Gianna Lavarini Trio und dem Abou Samra Quintet. Ins „JazzChur Labor“ zur öffentlichen Probe lädt wiederum am Schlusstag die Luzerner Schlagzeugerin Valeria Zangger mit ihrem Trio ein, um mit ihrem temporeichen Improv-Sound eine Energiewelle nach der anderen über den Köpfen der Hörer/-innen branden zu lassen. Und an zwei Abenden können sich auf Jamsessions Amateur/-innen mit den Jazzprofis messen – auch das macht das JazzChurFestival möglich.
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