Robinson Khoury
Die Suche nach der menschlichen Stimme
Der französische Posaunist Robinson Khoury kommt für eine kleine Tour nach Deutschland, allerdings war er in diesem Jahr schon mal sehr prominent vertreten.
„In Regensburg war das Wetter kalt, aber das Publikum war sehr warmherzig“, erinnert er sich schmunzelnd an seinen Auftritt auf dem Festival Sparks & Visions. „Vor ein paar Wochen habe ich dann auf der jazzahead! in Bremen gespielt, das war auch eine schöne Erfahrung.“ Die Münchner Unterfahrt, das Domicil in Dortmund, der Stadtgarten in Köln sowie Auftritte bei „Bingen swingt“, dem Jazzfestival Freiburg und Multiphonics in Wuppertal stehen für Khoury und seine Band MŸA nun auf dem Programm.
„Ich mag es nicht, eine Band nach dem Leader und der Besetzung zu benennen, also beispielsweise Robinson Khoury Quartet“, erzählt der Bandleader. „So war ich froh, dass ich mit dem Albumtitel ‚MŸA‚ auch gleich den Bandnamen hatte. Es ging mir einerseits darum, Trance-Rhythmen und den Modular-Synthesizer miteinander zu verbinden, auf der anderen Seite sollte die Musik organisch klingen. Beides hat mit meinen arabischen Wurzeln zu tun, aber die Musik ist auch von Frankreich, vom Jazz und von anderen Komponisten inspiriert.“
An Khourys Seite spielen auf dem Album der Keyboarder Léo Jassef und die Perkussionistin Anissa Nehari. Khoury selbst ist auf eine leicht abseitige Art und Weise zu seinem Instrument gekommen. „Mein Vater ist Pianist, meine Mutter Sängerin“, erzählt er. „Ich begann schon als Kind in der Oper von Lyon zu singen, nach dem Stimmbruch war ich etwa ratlos. Ich suchte nach einem Instrument, mit dem man quasi ’singen‘ konnte. so kam ich auf die Posaune. Man kann ihren Klang außerdem leicht modulieren, mit der Stimme, mit dem Instrument, mit Dämpfern.“
Der Synthesizer war für Khoury dann so etwas wie eine logische Ergänzung des Bandsounds. „Es gibt so viele kreative und originelle Möglichkeiten, mit dem Synthesizer umzugehen“, freut er sich. Das deutsche Publikum kann sich auf einen Musiker freuen, der dem Neuen gegenüber aufgeschlossen ist, die Tradition schätzt und versucht, daraus eine Musik zu kreieren, die genauso von Abenteuerlust wie von Klangschönheit geprägt ist.
Jazz thing präsentiert
Robinson Khoury MŸA
13.06. München, Unterfahrt
14.06. Dortmund, Domicil
15.06. Bingen, Bingen swingt
24.06. Köln, Stadtgarten
25.09. Freiburg, Jazzfestival
08.11. Wuppertal, Multiphonics Festival