Steve Davis

Meets Hank Jones, Vol. 1

(Smoke Sessions/Membran)

Steve Davis – Meets Hank Jones, Vol. 1 (Cover)Es gibt Aufnahmen, die so unspektakulär klingen, dass sie auch und gerade deshalb so einzigartig sind. Als der Posaunist Steve Davis diese Session mit ihren Songs aus dem „Great American Songbook“ im Juni 2008 anging, stand der Pianist Hank Jones kurz vor seinem 90. Geburtstag. Klar, das Repertoire kannten die beiden seit Jahr und Tag, haben es wahrscheinlich sprichwörtlich mit der Muttermilch aufgesogen. Vielleicht lag es daran, dass Jones zeitlebens ein Großmeister darin war, Sängerinen so zu begleiten, dass sie einfach nur gut klingen konnten: mit dieser unvergleichlichen, swingenden Noblesse und harmonischen Nonchalance. Wohl auch deshalb klingt Davis‘ Posaunenton so vokal und hat dieses weiche, bauchige Timbre, das einem sanfte Schauer auf die Haut zaubert. Jones soliert auf dem Flügel im wahrsten Wortsinn perlend, während er vom Dritten im Bunde, dem Bassisten Peter Washington, poetisch leise grundiert wird.

Text
Martin Laurentius
, Jazz thing 151

Veröffentlicht am unter Reviews

jazzfuel