Marc Ribot
Map Of A Blue City
New West Records/Bertus
Für dieses Soloalbum hat Marc Ribot tief in die Schublade gegriffen, in der schon seit den 1990er-Jahren Songs aus eigener Feder vor sich hinreifen: gesungene Alltagspoesie über Liebe, Familie, Verlust, die Welt und Ribots Stadt, New York. Oft nur begleitet vom eigenen Gitarrenspiel und einem Minimum an Backing-Band, intoniert er scheinbar in sich selbst versunken zutiefst persönlich anmutende Lieder. Die neun Titel wurden teils von ihm zu Hause eingespielt, teils auf einer vom mittlerweile verstorbenen Hal Wilner produzierten Session, die sich erstaunlich gut ineinanderfügen. Zwar ist Ribot kein großer Sänger, aber ein ehrlicher Performer und versierter Geschichtenerzähler. Und ob elektrisch oder akustisch, latin, country oder blue, teuer oder billig: Seine Gitarre klingt fantastisch. Abgerundet wird das Repertoire durch behutsam angeeignetes Fremdmaterial von der Carter Family („When The World’s On Fire“) und Allen Ginsberg („Sometime Jailhouse Blues“) sowie eine experimentelle, instrumentale Coda.