Das Tenorsaxofon von Johannes Enders kann mächtig und sonor klingen. Auf dieser Aufnahme, die zusammen mit dem Organisten Jürgen Geiger in der Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Weilheim entstand, klingt Enders‘ Ton jedoch zurückhaltend und klein. Im Zusammenspiel mit der mächtigen Kirchenorgel wirkt das besonders anrührend und das macht das Album, das der Erinnerung an Enders‘ Vater gewidmet ist, zu einer ganz speziellen Angelegenheit. Das dreiteilige „Trivium“ von Arvo Pärt, das die beiden Musiker über die CD verteilt haben, strukturiert das Album nicht nur thematisch, doch dass Enders vom Jazz kommt, will er gar nicht verleugnen. Und so finden sich auch haarfein abgelauschte Fassungen von Duke Ellingtons „Come Sunday“ und Keith Jarretts „Prayer“ auf „In Paradisum“. Mit seinem Solo „Arian“, das sich akustisch schließlich ganz und gar dem Hörer entzieht, beendet Enders diese traumhafte und traumverlorene CD.
Text
Rolf Thomas
Ausgabe
, Jazz thing 117
Veröffentlicht am 27. Feb 2017 um 10:02 Uhr unter Reviews
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