Die ästhetischen Regeln der Gretchen Parlato haben ihr 2009er-Album „In A Dream“ unter die bestverkauften Platten des Jazz katapultiert und mit ihrer tastenden, wispernden, verhalten swingenden Stimme bastelt sie nun konsequent weiter an ihrem scheinbar zerbrechlichen musikalischen Kosmos. Wenn sie, wie bereits gehabt, mit Wayne Shorters „Juju“ im gepflegten Jazz-Combo-Outfit flirtet, den weißen Soul von Simply Red mit laszivem Hauch interpretiert und bei „Alô, Alô“ genau den richtigen Touch Brasilien trifft, dann liegen ihr die Hörer wieder massenweise zu Füßen. Weitere Klassiker wie Bill Evans‘ „Blue In Green“ oder gar Mary J. Bliges „All That I Can Say“, das Parlato mit lässigem R&B-Kick einfährt, stehen in einer Reihe mit eigenen Songs wie dem impressionistischen „Winter Wind“ etwa. Überflüssig allerdings ist der Remix von „In A Dream“, offensichtlich eine Konzession an Lounge-Fans.
Text
Werner Griff
Ausgabe
, Jazz thing 89
Veröffentlicht am 27. Jun 2011 um 11:02 Uhr unter Reviews
/* php _e( 'Comments are closed.', 'boilerplate' ); */ ?>