44: Jazzfestival Saalfelden

Tomeka Reid QuartetTomeka Reid QuartetZum 44. Mal findet heuer das Jazzfestival Saalfelden im Salzburger Land statt, vom 22. bis 25. August wird wieder die imposante Alpenkulisse rund um diese österreichische Ortschaft unterhalb des Steinernen Meers zur Bühne für ein internationales Musikprogramm. Aus Übersee kommen zum Teil alte Bekannte und lieb gewonnene Freund/-innen des Festivals und stellen einige ihrer aktuellen Projekte vor. Die Pianistin Sylvie Courvoisier vereint beispielsweise in ihrer Formation Chimaera Musikerpersönlichkeiten der New Yorker Jazzszene wie Nasheet Waits (Drums), Drew Gress (Bass) und Nate Wooley (Trompete), während die gebürtige Mexikanerin Patricia Brennan (Vibrafon & Percussion) mit dem Electrosound des österreichischen Gitarristen Christian Fennesz fusionieren will. Erik Friedlanders Band The Throw präsentiert das neue Album „Dirty Boxing“ als fesselndes Erlebnis, das unerwartete Parallelen zwischen der disziplinierten Kunstfertigkeit der Musik und dem strategischen Kampf der Mixed-Martial-Arts erforscht.

Ebenfalls mit einem neuen Album im Gepäck trifft der Saxofonist James Brandon Lewis auf das Trio Messthetics um den Gitarristen Anthony Pirog, Cellistin Tomeka Reid stellt mit Jason Roebke am Bass, Mary Halvorson an der Gitarre sowie Tomas Fujiwara am Schlagwerk ihre Suite „3+3“ vor. Erstmalig in Saalfelden dabei ist Amirtha Kidambi mit Elder Ones. Die Formation um die Sängerin hat sich viel vorgenommen, wenn sie die Grenzen des Jazz und der elektronischen Musik verschieben will, um so „Macht, Unterdrückung, Kapitalismus, Kolonialismus, weiße Vorherrschaft, Gewalt und die sich verändernde Natur der Wahrheit“ thematisieren zu können.

Aus verschiedenen europäischen Ländern kommen unter anderem der schwedische Expat in Berlin, Bassist Petter Eldh, die französischen Brüder Théo (Geige) und Valentin Ceccaldi (Cello), die Stockholmer Vokalkünstlerin Sofia Jernberg, der in Reims lebende deutsche Saxofonist Daniel Erdmann, dessen schwedischer Instrumentalkollege Mats Gustafsson oder der Berliner Schlagzeuger Oliver Steidle. Sie alle bringen auch Künstler/-innen mit, die zum ersten Mal die einzigartige Atmosphäre in Saalfelden kennenlernen werden. Zudem sind unter anderem der Geiger, Mandolinist und Komponist Clément Janinet und seine Formation La Litanie Des Cimes oder das Brainteaser Orchestra um den Komponisten und Bandleader Tijn Wybenga beim Festival.

Wie jedes Jahr hat auch diesmal wieder ein oder eine in Österreich lebende Künstler/-in den Auftrag bekommen, das Festival zu eröffnen. Die Wahl fiel auf die in Wien lebende, iranische Klarinettistin Mona Matbou Riahi, die mit „Nebulift“ den Konzertsaal im Saalfelder Congress Center in einen Soundraum aus Komposition und Improvisation verwandeln möchte. Der diesjährige „Artist In Residence“ ist der Komponist und Multiinstrumentalist Chris Janka, der mit fünf seiner Projekte in Saalfelden live zu hören sein wird. „Ich versuche etwas zu machen, was ich so noch nie gehört habe“, so Janka, „um Impulse zu setzen und die Leute zum Nachdenken oder zumindest zum Hinschauen anzuregen.“ Das komplette Programm und alle Infos gibt es auf der Festivalwebsite.

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Jazzfestival Saalfelden

Text
Martin Laurentius
Foto
Jasmine Kwang

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