Schöner fremder Klang: Exotische Musik in Deutschland

Schöner fremder Klang„Schöner fremder Klang“In den 1970ern vermittelte Claus Schreiner den Deutschen mit seinem Standardwerk „Música Popular Brasileira“ den Kosmos der brasilianischen Musik. Mit seinem Marburger Verlag Tropical Music mischte er dann mit vielen Meilensteinen lateinamerikanischer Musik und darüber hinaus maßgeblich im Worldmusic-Business mit. Die letzten 13 Jahre hat Schreiner nun damit verbracht, ein Kompendium über „exotische“ Musik in Deutschland zusammenzutragen. „Schöner fremder Klang – Wie exotische Musik nach Deutschland kam“ (J.B.Metzler) teilt sich dabei in drei Sektionen. Band 1 beleuchtet, wie zwischen 1855 und 1945 Ragtime, Jazz, Tango, Rumba und Beguine in Lateinamerika entstehen und dann ins Musikleben europäischer Metropolen finden und sich verwandeln. Eine zentrale Frage dabei lautet: Wie ging Deutschland zwischen Kaiserreich und NS-Staat mit den exotischen Tänzen und den Künstler/-innen um? Welche Rolle spielten Musikethnologie, Unterhaltungsindustrie, Zeitgeist und die Folgen von Krieg, Kolonialzeit und Nationalsozialismus? Im zweiten Band widmet Schreiner sich der Zeit von 1945 bis 1975 und untersucht den Transfer von Samba, Mambo und Bossa Nova, deckt aber auch die aus den USA kommende Folk-Welle ab, die hier u.a. in die Waldeck-Festivals mündete. Band 3 schließlich richtet das Ohrenmerk auf neuere Musikimporte zwischen 1975 und 2000, und nimmt etwa Afrobeat, Reggae und Salsa unter die Lupe.

Weiterführende Links
„Schöner fremder Klang – Wie exotische Musik nach Deutschland kam“

Text
Stefan Franzen

Veröffentlicht am unter News

Applaus Preisträger:innen 2024
CLOSE
CLOSE