Elbphilharmonie: Sufi-Festival

Mehdi QamoumMehdi QamoumDer Musik der Sufi widmet die Elbphilharmonie im November ein eigenes Festival. In der Praxis dieser islamischen Strömung werden Klänge und Tanz nicht nur geduldet, sie sind als ausdrückliches Vehikel zur Vereinigung mit Gott und zum Verlassen des Körperbewusstseins in Trance erwünscht und unerlässlich. So breit der geografische Raum der sufistischen Strömungen, von Marokko bis nach Indonesien, so vielfältig auch ihre Musik. Das Sufi-Festival vom 25. bis 27. November versucht, einige dieser Facetten vorzustellen.

Geradezu ein Sinnbild für die Sufis ist zumindest im Westen der Tanz der drehenden Derwische geworden. Ein solches Sema-Ritual wird die Elbphilharmonie mit einer Istanbuler Gruppe auf die Bühne bringen. Die Klangwelt der Sufis spiegelt sich aber auch in reiner Musikdarbietung – und hier sind auch Frauen immer wieder prominent aktiv, etwa im Ensemble Naghma E-Israfil aus Nordpakistan. Ebenfalls aus Pakistan kommt die Gruppe der Saami Brothers, die ein typisches Qawwal-Ritual spielen werden. Ebenso rituell geht es beim Marokkaner Mehdi Qamoum zu, der mit einer „Lila“ in die Geisterwelt der Gnawa mitnimmt. Transzendentale Liebeslyrik aus Persien hat einer der führenden iranischen Sänger, Ali Reza Ghorbani, im Gepäck. Darüber hinaus ist das afghanische Ensemble ANIM zu Gast, das nach der Machtübernahme der musikfeindlichen Taliban letztes Jahr ins portugiesische Exil floh und von dort einen neuen Start unternimmt.

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Sufi-Festival

Text
Stefan Franzen
Foto
K. Yassin

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