Köln: Solidaritätskonzert für die Ukraine

Tamara LukashevaTamara LukashevaVon Köln aus ist die ukrainische Hauptstadt Kiew rund 1.600 Kilometer Luftlinie weit weg, nur unwesentlich weiter, rund 1.800 Kilometer, ist Odessa am Schwarzen Meer. Heutzutage sind das keine Entfernungen, mit dem Flugzeug braucht man dafür vielleicht zwei Stunden. Für eine junge Frau von Anfang 20 wie Tamara Lukasheva lagen aber Welten zwischen ihrer Heimat Ukraine und Deutschland, als sie 2010 nach Köln kam. Schon gleich nach ihrer Ankunft begann sie nicht nur Jazzgesang an der Hochschule für Musik und Tanz Köln zu studieren, sondern gründete auch ihr Quartett, mit dem sie ihr Debütalbum „Patchwork Of Time“ (Double Moon/Bertus) in der „Jazz thing Next Generation“-Reihe veröffentlichte. Mittlerweile ist Lukasheva im Exzellenzförderprogramm NICA Artist Developement des Landes Nordrhein-Westfalen, Stipendiatin des „Horst und Gretl Will Stipendiums Jazz/Improvisierte Musik“ der Stadt Köln und Gewinnerin des WDR Jazzpreises in der Kategorie „Komposition“. Und bis heute singt sie ihre Liedtexte oftmals auf ukrainisch und auf russisch.

Am 24. Februar überfiel Russland in einem kriegerischen Akt die Ukraine, nur wenige hundert Kilometer entfernt von deutsch-polnischen Grenze. Für die Ukrainerin Lukasheva war klar, dass sie sich mit ihrer Heimat und den dort lebenden Menschen solidarisieren wollte. Sie sprach befreundete Musiker/-innen aus Köln und Nordrhein-Westfalen an, um mit ihnen am 1. März im Stadtgarten ein Solidaritätskonzert für die Ukraine zu organisieren. Ihre Teilnahme am Konzert unter dem Motto „свобода і мир – Freiheit und Frieden“ haben bislang unter anderem die Sängerin Marianna Sadovka, der Trompeter Matthias Schriefl, der Posaunist Janning Trumann, der Pianist Philipp Zoubek, der Bassist Joscha Oetz und der Schlagzeuger Dominik Mahnig zugesagt. Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker übernimmt die Schirmherrschaft, das Kulturradio WDR 3 sendet ab 20:05 Uhr live im Radio, zudem wird das Konzert über die Stadtgarten-Website gestreamt. Lukasheva hat mit den beteiligten Musiker/-innen ein Programm aus ukrainischen Volksliedern, Originalkompositionen und Improvisationen zusammengestellt, das mit verschiedenen Besetzungen auf die Bühne gebracht wird. Der Eintritt in Höhe von mindestens 20 Euro geht ebenso an die betroffenen Menschen im Kriegsgebiet in der Ukraine wie weitere Spenden und die WDR-Mitschnitthonorare für das Konzert.

Weiterführende Links
„свобода і мир – Freiheit und Frieden“
Spenden-Site
Ticket-Site

Text
Martin Laurentius
Foto
Harald Hoffmann

Veröffentlicht am unter News

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