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BRD (Karte)viral/postviral viral/postviral[/caption]Die Situation um die Verwendung der Corona-Soforthilfe ist vor allem für Künstler*innen verworren – auch in Nordrhein-Westfalen. Die Politik dieses bevölkerungsreichsten Bundeslandes hat nun (vorerst vorläufig) entschieden, dass diejenigen, die vor dem 1. April die 9.000 Euro Soforthilfe beantragt haben, daraus auch ihren Lebensunterhalt bestreiten dürfen, diejenigen, die nach dem 1. April ihre Anträge gestellt haben, aber nicht. Die Gefahr einer „Zwei-Klassen-Gesellschaft“ im Kulturbereich ist also präsent. Dass Baden-Württemberg und Bayern vorgeprescht sind, löst den Knoten beileibe nicht. In Baden-Württemberg dürfen sich kreative Soloselbstständige bis zu 1.180 Euro als Lebensunterhalt selbst auszahlen, in Bayern bekommen Künstler*innen eine Art befristetes Grundeinkommen in Höhe von 1.000 Euro. Der Film- und Medienkomponist Matthias Hornschuh aus Köln ist als Mitglied des GEMA-Aufsichtsrates, als Vorstands- bzw. Präsidiumsmitglied im Landeskultur- und -musikrat NRW an „vorderster Front“ dabei, wenn es darum geht, diese momentane Rechtsunsicherheit bezüglich der Corona-Soforthilfe für Kreative zu lösen. Martin Laurentius hat mit Hornschuh gesprochen: „Unser Betriebskapital, das sind wir selbst“.

In der Welt des Fußballs ist man schnell übereingekommen, dass es in Zeiten der Pandemie wichtigeres gibt als Fußball. Seither können wir in den Medien täglich lesen, wie es um Vereine und Profifußballer bestellt ist. Wie verhält es sich aber mit dem Jazz? Wie gehen Musiker*innen, Veranstalter*innen, Labels und Medien im Jazz mit dem Lockdown um. Zu einem virtuellen Roundtable unter dieser Fragestellung trafen sich am 24. April die Pianistin Julia Hülsmann, der Posaunist Nils Wogram, die Chefin des Labels Traumton Stefanie Marcus, der Leiter des Dresdener Jazzclubs Tonne Steffen Wilde, der Veranstalter des Festivals c/o pop Norbert Oberhaus, der Jazz-thing-Redakteur und -Autor Martin Laurentius und als Moderator Wolf Kampmann. Das rund 70-minütige Gespräch wird nun sukzessive in drei Teilen auf „viral/postviral“ online gestellt: „Die Kollateralschäden sind enorm: Der Jazz-thing-Lockdown-Roundtable Teil 1“.

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„viral/postviral“

Text
Martin Laurentius
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openstreetmap.org (CC BY-SA)

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