Update 2: House Of Jazz Berlin

Alte Münze BerlinAlte Münze BerlinNachdem Till Brönner im November vergangenen Jahres mit der Nachricht an die Öffentlichkeit gegangen war, ein „House Of Jazz Berlin“ in der Alten Münze Berlin zu realisieren, und dafür vom Haushaltsausschuss des Bundestages 12,5 Millionen Euro für die Sanierung der Alten Münze bekommen sollte, schlugen anfangs die Wellen hoch – nicht nur in der Hauptstadt sondern auch im restlichen Deutschland. Begrüßten anfangs Berliner Musiker noch die Initiative des Trompeters für eine zentrale Spielstätte in der deutschen Hauptstadt, so fühlte man sich später düpiert und übergangen. Die IG Jazz Berlin, ein Zusammenschluss der Hauptstadt-Musiker, tat daraufhin das einzig Richtige und machte den Entscheidungsprozess über das „House Of Jazz“ transparent, um zukünftig daran teilhaben zu können. Zwar gab es bereits zum Jahresanfang erste Treffen der „Kontrahenten“, doch so recht fand man keine gemeinsame Linie.

Das könnte sich nun ändern. „Im Mai 2017 kam auf Initiative der Beauftragten für Kultur und Medien (BKM) erstmals ein Runder Tisch mit allen Akteuren (Till Brönner, iQult, UDJ, BK Jazz, Deutsche Jazzföderation, IG Jazz Berlin, Senatsverwaltung für Kultur und Europa) zusammen“, heißt es auf der Website der IG Jazz Berlin. „Im folgenden entstand unter Federführung der BKM ein partizipativer Prozess, im Zuge dessen ein Konsenspapier entwickelt wurde, in dem die Akteure im Juni 2017 ein Rahmenkonzept für eine zentrale Spielstätte in Berlin formulierten.“ In den zehn Seiten dieses Konzeptpapiers (wie es auch in einer Meldung der Deutschen Presse Agentur genannt wird) werden die teils gegenläufigen Interessen und Vorstellungen der an der Entwicklung eines „House Of Jazz“ beteiligten Gruppen auf Linie gebracht und gebündelt. Brönners Wunsch nach einem nationalen Jazzorchester mit internationalem Ruf findet zum Beispiel ebenso seine Berücksichtigung wie die Forderung der Hauptstadtmusiker nach einem musikalischen Experimentier- und Produktionsort.

„Das ,House Of Jazz‘ wird damit als Katalysator einen wesentlichen Beitrag zur Stärkung und Förderung von Musik als integrativer und interkultureller Kunstform leisten und darüber hinaus die Kultur- und Musiklandschaft in Berlin und Deutschland bereichern und fördern“, fassen die Akteure abschließend zusammen: „In mittel- und langfristiger Perspektive wird dieser Treffpunkt nicht nur für Jazzmusikerinnen und -musiker internationale Strahlkraft erlangen. Das dynamische Ensemble, das kuratierte Programm, die Residenzen wie auch die Vermittlungskomponente sind gleichermaßen ausschlaggebend dafür, dass von Berlin aus neue Impulse für den Jazz ausgehen und das ,House Of Jazz‘ seinen Platz unter den führenden Jazzzentren der Welt findet.“

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IG Jazz Berlin

Text
Martin Laurentius
Foto
Creative Commons/Jörg Zägel

Veröffentlicht am unter News

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