Jazzpreis BW: Herbert Joos

Jazzpreis BW für Herbert JoosHerbert JoosGute Wahl, möchte man sagen: Herbert Joos, am 21. März 1940 in Karlsruhe geboren, gehört mit seinem emotionalen Ton und seiner Improvisationskunst zwischen melodisch weichen Legatobögen und schroffen Intervallen seit Jahrzehnten zu den besten und anerkanntesten Trompetern und Flügelhornisten in der Jazzszene Europas – und hat den „Sonderpreis für das Lebenswerk“ des „Jazzpreises Baden-Württembergs“ , der ihm nun zugesprochen wird, mehr als nur verdient. „Herbert Joos hat an der Trompete und am Flügelhorn eine eigene unverwechselbare Klangsprache entwickelt, die ihn weltweit zu einem anerkannten Künstler gemacht hat. Mit seinem ungewöhnlichen Trompetenklang prägte er nicht nur legendäre Gruppen, wie das Vienna Art Orchestra oder das Orchestre National De Jazz in Paris, sondern auch eigene Formationen“, sagte Baden-Württembergs Kunststaatssekretärin Petra Olschowski bei der Bekanntgabe: „Mit großer Kontinuität und künstlerischem Erfolg widmet sich Herbert Joos seit nahezu 60 Jahren neuen Projekten. Für dieses Engagement ehren wir ihn mit dem Sonderpreis für das Lebenswerk.“

Seit Mitte der 1960er-Jahre ist Joos als Jazztrompeter aktiv und arbeitete seitdem unter anderem mit Hans Koller, Jon Christensen, Kenny Wheeler und Eberhard Weber zusammen. 1973 erschien seine bahnbrechende Solo-Platte „The Philosophy Of The Flügelhorn“, durch die Joos zu dem stilbildenden Jazzinstrumentalisten wurde, der er heute noch ist. Fast drei Jahrzehnte wirkte er im Vienna Art Orchestra mit, was dazu führte, dass er eng mit der Szene Österreichs verbunden ist und immer wieder mit bemerkenswerten Projekten mit österreichischen Musikern (Wolfgang Puschnig beispielsweise oder Clemens Salesny) auf sich aufmerksam macht. Doch Joos ist nicht nur Jazzmusiker, sondern auch Grafiker, der sich mit seinen gleichermaßen sensiblen wie humorvollen Zeichnungen von Musikerkollegen einen Namen gemacht hat. Nach dem Bassisten Eberhard Weber und dem Pianisten Wolfgang Dauner ist Joos nun der dritte Gewinner dieses mit 10.000 Euro dotierten „Sonderpreises für das Lebenswerk“. Preisverleihung und Preisträgerkonzert finden am 20. Januar 2017 im Theaterhaus Stuttgart statt.

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„Sonderpreis für das Lebenswerk“

Text
Martin Laurentius
Foto
Rüdiger Schestag

Veröffentlicht am unter News

Deutscher Jazzpreis 2025