Indonesische Reise
Kulinarische Entdeckungen mit Patrice Héral, Rainer Böhm und Aksan Sjuman
Goethe war, ist und bleibt gut. Das nach ihm benannte, weltweit tätige Kulturinstitut der Bundesrepublik Deutschland fördert interkulturelle Begegnungen und ermöglicht u.a. deutschen Künstlern Konzertreisen in ferne Länder. Bei einem solchen Aufenthalt in Indonesien nahm unser Chefgourmet Dieter Ilg gemeinsam mit Patrice Héral, Rainer Böhm und Gastgeber Aksan Sjuman natürlich auch die Gelegenheit wahr, die örtliche Kochkultur kennenzulernen.


„Es sind auffallend wenig Streifenpolizisten unterwegs auf Java“, entnehme ich aus dem Munde von Patrice Héral, der an einer Zimtstange riecht, während Rainer Böhm die Ausdünstungen eines frisch geschnittenen Galgantstückes nasal einatmend unter die Lupe nimmt.
Aksan Sjuman has arrived. Bis wir die Kurve vom englischen Gruß zur deutschen Sprache kriegen, dauert es nur Sekunden. Aksan studierte in den 90er-Jahren an der Folkwangschule in Essen. Da ist noch viel Erinnerung wachzukitzeln.

Für 90 Prozent der indonesischen Bevölkerung ist Schwein keine gute Idee, da der Islam in dieser Hinsicht Enthaltsamkeit zu pflegen verkündet. Kein Problem, das Huhn ist der tierische Mittelpunkt aus Aksans Rezeptvariation von Opor Ayam und Lontong.
Riza Arshad, Pianist und Kurator des „Serambi Jazz“-Programms sowie interessanter Gesprächspartner während unseres Jakartaaufenthalts, hatte uns am Vorabend nach Beendigung eines dreitägigen Workshops am Goethe-Institut in ein Seafoodrestaurant seiner Wahl geführt, das Pondok Aroma Laut (Jln. Cideng Timur 51, Jakarta Pusat, Tel.: +62-21-3440322). Dort frönten wir einheimischen Spezialitäten: gegrillte Wasserbewohner auf Bananenblättern – Riesengambas, Krabben in einer Art Barbecuesoße, Süßwasserfisch, Salzwasserfisch und speziell für mich Tintenfisch. Serviert mit unterschiedlichsten Soßen. Sehr delikat. Gegessen wurde innen, gegrillt auf offenem Feuer, und im Wok gegart wurde vor dem Lokal.
Im Trio inspizierten wir den improvisierten Kochutensilienaufbau und die darin auftauchenden Tierchen. Als Beilage süßsauer eingelegte Mangostreifen und grob geschnittene Stückchen von Pepperoni wie Chili. Dazu Sambal Oelek. Kleine Limonen überall, deren Saft, zwischen den Händen verrieben, wunderbaren Zitrusduft offenbart. Richtig archaisches Fingerfood. Patrices Hände waren hernach gezeichnet von einem intensiven Landschaftsbild mit Seen und Teichflecken aus allen auf dem Tisch vorhandenen Soßenvarianten. Gewissermaßen ein währschaftes Vesper der herrlich händischen Art. Rainer nickt in nahezu zufriedenster Stimmung.






