ARTE: Montreux-Doku
Claude NobsWas für ein Lebenswerk: 1967 veranstaltete Claude Nobs zum ersten Mal das Montreux Jazz Festival. Und schon damals konzentrierte sich dieses Musikfest nicht nur auf Jazz, sondern auch auf andere Spielarten populärer Musik. Neben zahllosen Jazzgrößen wie beispielsweise Ella Fitzgerald, Nina Simone, Count Basie, Charles Lloyd, Art Blakey, Dexter Gordon, Oscar Peterson, Herbie Hancock, Lionel Hampton, Quincy Jones oder Carmen McRae traten in dieser kleinen Ortschaft am Genfer See in der Schweiz bis Nobs’ Tod 2013 auch Rock- und Popstars auf: Frank Zappa, Jethro Tull, Santana, Led Zeppelin, Van Morrison, Prince, Phil Collins oder Sonic Youth. Und mit dem Welthit „Smoke On The Water“ setzten Deep Purple 1971 dem Festival und seinem Gründer, „Funky Claude“, musikalisch ein weit hörbares Denkmal.
Aus dem umfangreichen Bild- und Tonarchiv des Festivals hat der britische Regisseur Oliver Murray 2022 für Radio Télévision Suisse eine dreistündige Dokumentation, „They All Came Out To Montreux“, gemacht, die nun für die Ausstrahlung auf dem deutsch-französischen Kulturkanal ARTE auf anderthalb Stunden verdichtet worden ist. Die vielen Musiker/-innen, die in den zurückliegenden fast 60 Jahren in Montreux aufgetreten sind, nehmen einen breiten Raum in der Doku ein. Hauptfigur ist jedoch Nobs selbst. Von ihm erfährt man von der verrückten Idee, die er aus Liebe zu seiner Heimat und zum Jazz in die Tat umsetzte: einen kleinen Ort in der französischen Schweiz in einen Treffpunkt für Live-Musik zu verwandeln.
Der Dokumentarfilm erzählt Nobs’ Werdegang, ohne die Herausforderungen zu vergessen, denen er sich in einer Kleinstadt wie Montreux stellen musste, deren Bürger/-innen oftmals feindselig seinen Projekten und auch ihm als homosexuellen Mann gegenüberstanden. Im linearen Programm von ARTE ist „They All Came Out To Montreux“ am 6. August um 22:55 Uhr zu sehen, online in der ARTE-Mediathek ist diese Doku dann vom 30. Juli bis 4. Oktober zu finden.
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„They All Came Out To Montreux“