Köln I: ritual

Drag & DrumDrag & DrumMit Ritualen kommunizieren wir Menschen mit unserem Umfeld, in dem wir es durch wiederkehrende Handlungen zu ordnen versuchen, um uns so komplexen Sachverhalten zu stellen und sie uns zu erklären. „Rituale grenzen den Alltag vom Nichtalltag ab“, schreibt die Kölner Kuratorin Sophie Emilie Beha erläuternd: „Sie schaffen Platz für ein Eintauchen in Räume außerhalb der Routine und sind Orte der Gemeinschaft. Auch Konzerte gehören zu diesen Alltagsbrechern und durch das gemeinsam erlebte Ritual einer musikalischen Veranstaltung finden Menschen zusammen, die sich sonst womöglich nicht begegnen würden.“

Danach hat Beha ihre Konzertreihe ritual organisiert, um auf die unterschiedlichen Möglichkeiten innovativer Musikerlebnisse aufmerksam zu machen – nicht nur durch die Künstler/-innen und ihren Ensembles, sondern auch durch die Konzerte selbst, die ab Juni ein halbes Jahr lang immer am ersten Tag eines Monats stattfinden. Jedes dieser Konzerte beginnt mit einem Hör-Spaziergang durch den Kölner Stadtgarten mit seinem alten Baumbestand. Dessen Umgebung mit Stadtgarten, Jaki und der nahe gelegenen Christuskirche wird dann zum Zentrum von Behas neuer Konzertreihe.

Los geht es am 1. Juni mit den „Rites De Passage“ der Kölner Saxofonistin Luise Volkmann, und weiter geht es am 1. Juli der Multiinstrumentalist Florian Rynkowski mit „Momentum“ den Raum der Chistuskirche bespielt. Am 1. August führt der polnische Komponist Wojtek Blecharz sein „Field 5. Aura“ auf; erklärend ist der Untertitel: „For 1 Listener, 1 Performer and 7 Wireless Speakers“. Am 1. September feiert Maria de Alvear die Premiere ihrer Auftragskomposition „Prinzipien und Anfänge / Principios y Comienzos“, am 1. Oktober gestaltet die Klangkünstlerin Yara Mekawe ein Soloprogramm und am 1. November setzen Heinrich Horwitz (Choreografie), Jonathan Shapiro (Komposition) und Shlomi Moto Wagner (Musik) mit ihrer Performance „Drag & Drum“ einen markanten Schlussakzent.

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Text
Martin Laurentius
Foto
Katja Feldmeier

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