In den 1960er-Jahren machte sie mit ihrem ausdrucksstarken Alt die Lieder von Theodorakis weltweit bekannt, zahllose Alben hat Maria Farantouri seitdem mit ihrem unverkennbaren Gesang geprägt. Dem jungen Saz-Virtuosen, Komponisten und überaus gefühlvollen Sänger Taner Akyol hat sie nun ihre Stimme geliehen. Akyol hat zu alten anatolischen Liedern neue Musik geschrieben, er hat sie, was nicht leicht ist, orchestriert, ohne ihnen die kraftvolle Substanz zu nehmen. Da trifft westeuropäisches Instrumentarium in Form eines Berliner Orchesters auf Akyols Langhalslaute, Farantouri verleiht den erhabenen Harmonien mit ihrer großartigen Stimme melancholische Würde. Dass hier in einem Lied Erinnerungen an die politischen Massaker von 1938 aufscheinen, begründet Akyol mit seiner eigenen Biografie, und es entspricht Farantouris langjährigem Engagement für Freiheitsideale in jeder Hinsicht.
Text
Werner Griff
Ausgabe
, Jazz thing 87
Veröffentlicht am 07. Mrz 2011 um 10:03 Uhr unter Reviews
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