Für beide Gitarristen ist dieses Werk ein Novum. Franz Hellmüller bevorzugt auf seinen Alben bisher das klassische Trioformat für E-Gitarren-Sounds, während (sein ehemaliger Lehrer) Christy Doran vor 50 Jahren mit OM den Jazz-Rock der Schweiz mitbegründete und seitdem immer wieder für neue elektrische Klanggewitter und Experimente sorgt. Im Duo Beady Beast jedoch setzen die in Luzern lebenden Musiker ganz auf akustische Gitarren und erforschen das für manche Fans ungewohnte Klangterrain ohne jegliches Effektgerät. Dafür haben sie neue Stücke komponiert und zuweilen auch bekanntes Material aus ihren Programmen umarrangiert. Filigrane Dialoge umgarnen die melodischen Themen, spontan verändern sich rhythmische Strukturen, die Saiten tönen weich, sanft, perkussiv und metallisch, während das Holz der Gitarren schwingt. Perfekt austarierte Unisonoläufe lassen erahnen, wie viel Zeit die beiden Freidenker sich für die Ausarbeitung ihrer Musik genommen haben. Verblüffend und spannend, was dabei aus einem Stück wie „Every Dog Has Its Day“ wird, das Doran auf seinem letzten Sound-Fountain-Album ganz anders traktierte.
Text
Uli Lemke
Ausgabe
, Jazz thing 140
Veröffentlicht am 02. Sep 2021 um 06:59 Uhr unter Reviews
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