Die polnische Tradition, die Coolness Skandinaviens und die Soundästhetik New Yorks benennt der Schlagzeuger Maciej Golyzniak als Hauptinspirationsquellen für die Einspielung „The Orchid“. Und ja: Man hört die zerbrechliche Schönheit eines Tomasz Stanko, wenn der Gast Lukas Korybalski zum Flügelhorn greift, aber auch den Drive und den Spaß an der Klangverfremdung eines Esbjörn Svensson oder Robert Glasper. Dennoch drehen Golyzniak und seine Triopartner Robert Szydlo (Bass) und Lukasz Damrych (Piano und Synth) ihr eigenes Ding, das dank der soghaften Drum-Patterns des Bandleaders irgendwo zwischen Rare-Groove-Nostalgie und HipHop-Moderne liegt. „The Orchid“ ist als 85. Teil fraglos eine würdige Fortführung der in den 1960er-Jahren ins Leben gerufenen „Polish Jazz“-Reihe, in der auch schon die Platten von Golyzniaks funky Seelenverwandten Zbigniew Namysłowski oder Laboratorium erschienen sind.
Text
Josef Engels
Ausgabe
, Jazz thing 139
Veröffentlicht am 19. Jul 2021 um 06:59 Uhr unter Reviews
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