Frank Woeste

Pocket Rhapsody II

(ACT/edel)

Frank Woeste – Pocket Rhapsody II (Cover)Wer wen wie intensiv beeinflusst, lässt sich irgendwann nicht mehr sagen. So hört man in „Pocket Rhapsody II“ kaum ein gerades Metrum und die arpeggierten oder motivisch zyklisch laufenden Motivlinien könnte man auch auf Alben von Ibrahim Maalouf finden. Sie sind aber längst auch Teil von Frank Woestes Kosmos, unabhängig von seiner Arbeit mit dem französisch-libanesischen Trompeter. Überhaupt hat die Fortsetzung seines Soloprogramms zahlreiche Eigenheiten. So lässt er Themen gerne von einem hohen Chor singen, den er wie ein Melodieinstrument und nicht als Volumengarant einsetzt. Woeste liebt klar gespieltes, halliges Fender Rhodes, sanfte pianistische Dramatik im Kontrast zu Eric Vloeimans lyrischer Trompete und Robinson Khourys funky arabesker Posaune, ebenso wie den nachdrücklichen Groove seines Drummers Stéphane Galland. Als Ganzes ergibt das eine extravagant lyrische Stilmixtur mit cineastisch wirkendem Hang zu melodischem Pathos.

Text
Ralf Dombrowski
, Jazz thing 136

Veröffentlicht am unter Reviews

jazzfuel