Veronica Swift

Veronica Swift

(Mack Avenue/in-akustik)

Veronica Swift – Veronica Swift (Cover)Scatten liegt im Trend. Das, was Veronica Swift in ihrem irren Opener „I Am What I Am“ (nicht vom biederen Titel irreführen lassen!) vollführt, dehnt diesen Begriff sogar auf eine Bach-Fuge aus. In „Closer“ scattet sich die 26-Jährige durch einen brodelnden Funk-Topf, und beim Blues in „Do Nothing Till You Hear From Me“ improvisiert sie über ein Jimi-Hendrix-Gitarrensolo. So marschiert der Shootingstar mutig durch das dritte Album ohne Namen. Swift nennt das stilistische Kuddelmuddel „Transgenre“. Tatsächlich dokumentiert sie damit ihr teilweises Coming-out als Nicht-Jazz-Künstlerin. Wegen ihrer Eltern habe sie sich immer verpflichtet gefühlt, den Jazz hochzuhalten, in Wirklichkeit sei das jedoch gar nicht ihre Musik. Oh Wunder? Deshalb tauchen nun Titel von französischen und italienischen Opern, Bossa nova, Blues, Industrial Rock, Punk und Vaudeville auf. Sie verrockt „Don’t Rain On My Parade“ aus dem Musical „Funny Girl“ von 1964 und verjazzt im Gegenzug den Brett-Rocker „Keep Yourself Alive“ von Queen. Definitiv nichts für Puristen, selbst wenn einige Titel eine falsche Fährte legen. Es ist einzig Veronica Swifts musikalischer Weg.

Text
Reinhard Köchl
, Jazz thing 150

Veröffentlicht am unter Reviews

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