Scary Goldings

IV

(Pockets/scarypockets.bandcamp.com)

Scary Goldings – IV (Cover)Es gibt Projekte, denen hört man die schelmisch lange Nase an. Scary Goldings zum Beispiel ist eine Studiosessionband rund um den namensgebenden Organisten Larry Goldings und seine High-School-Spezln, den Gitarristen Ryan Lerman und Jack Conte als Wurlitzer-Spezialist. „IV“ ist das vierte Album des Teams seit 2018 und bringt Gäste wie den Bassisten Mononeon, den Gitarristen John Scofield und die Drummer Tamir Barzilay, Lemar Carter und Louis Cole in die Runde. Der Sound ist vor allem funky, trocken kompakt gemixt, vermeidet solistisch Überflüssiges zugunsten eines flüssigen Grooves mit schmatzenden, blubbernden Akzenten und lakonisch reduzierter Spielartistik. Man hört jedem der zehn Songs die Lust an der gegenseitigen Inspiration an, am Fusion aus dem Geiste der 1970er mit der Chuzpe des Zeitlosen. Die lange Nase eben in Richtung aller Erbsenzähler, die von Musik anderes verlangen als Spaß.

Text
Ralf Dombrowski
, Jazz thing 142

Veröffentlicht am unter Reviews

jazzfuel