Quadro Nuevo

Odyssee

(GLM/edel)

PRO

Quadro Nuevo – Odyssee (Cover)Auf gemeinsame Reise ging man: die Crew von Quadro Nuevo inklusive Gäste, dazu ein Hirnforscher, eine Kunsthistorikerin, Homer-Spezialisten, ein Biologe, eine Krimiautorin und mehrere Fotograf/-innen. Diese Reisegesellschaft segelte vorbei an Sizilien zu den Äolischen Inseln – und ließ sich inspirieren von Geschichte, von Göttern und Mythen, vom Austausch von Gedanken und Gefühlen. Von den Eindrücken inspiriert, wurde komponiert und aufgenommen. 14 Songs haben es auf das Album geschafft. Lieder, die die Seele berühren. Die mal wie eine leichte Brise schweben, mal aber auch forscher durch das Meereswasser gleiten. Das mediterrane Feeling ist in jeder Note spürbar, in den hymnischen Improvisationen oder in der kollektiven Gestaltungskraft. Mit „A Journey Into The Light“ ist diese Platte untertitelt. Das Licht spielt bei so einer Reise sicher eine große Rolle. Und Farben.
Christoph Giese

KONTRA

Sing bzw. spiel dir die Welt schön: „Wo man singt, da lass dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine Lieder.“ Quadro Nuevo sind definitiv die Guten. Ein bisschen Jazz, ein wenig Ska, eine Handvoll Tango, ein Hauch Bossa und was sich sonst noch alles in der Global-Village-Kramkiste findet. Der Titel des neuen Albums der Kleinsten-Gemeinsamen-Nenner-Könige ist Programm. „Odyssee – A Journey Into The Light“. Ohne Frage kann man Quadro Nuevo eine grundehrliche Haltung unterstellen, und ja, gerade in Zeiten wie diesen brauchen wir positive Impulse. Aber ganz so simpel wie in dieser butterweichen Saxofon-Akkordeon-Glückseligkeit geht’s dann doch nicht. Wo Licht ist, da sollten auch ein paar Schatten fallen. Im Vergleich zu dieser Wohlfühlüberdosis von „Mehr Multi- als Kulti-Jazz“ sind selbst New-Age-Produktionen der reinste Hardcore.
Wolf Kampmann

Text
Christoph Giese, Wolf Kampmann
, Jazz thing 142

Veröffentlicht am unter Reviews

Leipziger Jazztage 2024