Es ist ein rohes Album, und das Remastering unterstreicht diesen Eindruck. Larry Coryell spielt präsent, mit herbem Sound, der wirkt, als würde er direkt so aus der Gitarre kommen. Marc Egan lässt den Bass zwar gerne singen, aber auch er bevorzugt einen direkten, elektrifizierten Klang, der seine mäandernden Linien unterstreicht. Paul Wertico schließlich wirkt stellenweise fast schon verstockt, so trocken spielt er sein Schlagzeug. „Tricyles“ wurde 2002 aufgenommen, Tonmeister Winnie Leyh legte für die Wiederveröffentlichung als Deluxeausgabe Wert darauf, eben diese erzählerische Unmittelbarkeit des Dreiergesprächs der Nullerjahre zu erhalten, und widersteht der Versuchung, die Musik mit Studiokosmetik aufzuhübschen. Die beiden Tracks „Quasimodo“ und „Rhapsody And Blue“ fanden sich noch als Bonus auf den Bändern – und so wird die souveräne Eloquenz des Originals dezent ergänzt, ohne allerdings musikalisch wesentlich neue Impulse hinzuzufügen.
Text
Ralf Dombrowski
Ausgabe
, Jazz thing 141
Veröffentlicht am 08. Nov 2021 um 07:57 Uhr unter Reviews
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