L.A.N. Trio

Atlântico

(Edition/Membran)

L.A.N. Trio – Atlântico (Cover)Vom Polarkreis bis zum Kap Agulhas erstreckt sich der zweitgrößte Ozean der Erde. Etliche der an den Atlantik angrenzenden Kulturen haben auch das zweite Album des portugiesisch-englisch-norwegischen L.A.N. Trios geprägt. Zeigte sich das Debütalbum noch inspiriert von portugiesischem Fado und norwegischer Minimalistik, ist „Atlântico“ eine temperamentvollere Angelegenheit. Julian Argüelles (Saxofon) nennt südafrikanische Musik als Einfluss, Mário Laginha (Piano) die Klänge der Kapverden. Grandios, wie sich Laginhas Flügel und Argüelles‘ Sopransaxofon in „Cães À Solta“ umtänzeln, während Percussionist Helge Andreas Norbakken kaum merklich im Hintergrund mit seinen selbst gebauten Instrumenten raschelt. Prägte Laginha noch das Debüt, so ist das Songwriting der drei nun eine kollaborative Angelegenheit. Eigentlich möchte man niemanden hervorheben, doch Argüelles‘ Spiel ist von einer Leichtigkeit, wie sie vielleicht nur Nichtamerikaner besitzen – unbeschwert von der Last einer 100 Jahre alten Jazztradition.

Text
Jan Paersch
, Jazz thing 136

Veröffentlicht am unter Reviews

Leipziger Jazztage 2024