Fischermanns Orchestra

Space Friction

(enja/edel)

Fischermanns Orchestra – Space Friction (Cover)Gelegentlich geben sie noch Straßenkonzerte. Denn im Herzen ist das Großensemble aus Luzern, das schon 2007 gegründet wurde, eine echte Brassband – mit geballter Bläserpower, mit Snare- und Bassdrum, mit rockendem Rhythmus, mit Witz und Chaos und zirzensischer Lust. Und doch: Obwohl sie den Groove lieben, hat ihre Musik so gar nichts Hemdärmelig-Naives an sich. Die Bläserparts kennen elegante Klanghärten, ihre rhythmischen Verzahnungen sind komplex und die Improvisationen verraten einen Hang zum Free Jazz. Fischermanns Orchestra ist einfach beides: ein Grooveorchester und eine Avantgardebigband – auch Vokales und Elektronik spielen manchmal herein. Die meisten Solobeiträge auf dem bereits siebten Album kommen übrigens vom Gitarristen Dominic Landolt. Die Tradition des Vienna Art Orchestras und des Willem Breuker Kollektiefs haben dank Fischermanns Orchestra eine Zukunft. Gäbe es dieses Ensemble nicht, man müsste es glatt erfinden. Wir haben es so nötig.

Text
Hans-Jürgen Schaal
, Jazz thing 147

Veröffentlicht am unter Reviews

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