Albert Mangelsdorff Preis: Lauren Newton
Lauren NewtonSeit 1994 vergibt die Deutsche Jazzunion (damals noch Union Deutscher Jazzmusiker) alle zwei Jahre ihren „Albert Mangelsdorff Preis“ an herausragende Musiker/-innen der deutschen Jazzszene. Erster Gewinner war der Pianist Alexander von Schlippenbach, ihm folgten unter anderem der Saxofonist Heinz Sauer, der Vibrafonist und Bassklarinettist Gunter Hampel, der Saxofonist Peter Brötzmann und zuletzt die Pianistin Aki Takase 2021 und der Posaunist Conny Bauer 2023. 15.000 Euro ist der „Albert Mangelsdorff Preis“ wert, das Preisgeld kommt von der GEMA-Stiftung, der GVL und dem Förderungs- und Hilfsfonds des Deutschen Komponist/-innenverbandes. Gestern wurde in Köln die nächste Gewinnerin bekannt gegeben: die 1952 im US-amerikanischen Bundesstaat Oregon geborene und seit 1974 in Deutschland lebende Sängerin, Komponistin und Pädagogin Lauren Newton.
Newton studierte klassischen Gesang an der University of Oregon und der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart. Schon in der Zeit begann sie, ihr Spektrum an wortlosen Gesangstechniken zu erweitern, weil es ihr auch darum ging, das Perkussive in ihren vokalen Ausdruck zu integrieren, um so unterschiedliches ästhetisches Material und Texturen kombinieren zu können. Bis 1990 war sie Sängerin im Vienna Art Orchestra, mit Bobby McFerrin, Jeanne Lee, Urszula Dudziak und Jay Clayton stand sie zwei Jahre lang als Vocal Summit auf der Bühne und arbeitete zudem mit Anthony Braxton, George Lewis, Myra Melford, Aki Takase oder Vladimir Tarasov zusammen. Bis 2019 war sie an der Hochschule Luzern Professorin für Jazzgesang und frei improvisierte Musik.
„Der ,Albert Mangelsdorff Preis‘ 2025 geht an eine Künstlerin, die außergewöhnlich konsequent einen künstlerischen Weg verfolgt, den keine vor ihr gegangen ist, und mit der Konsequenz ihrer Haltung zahlreiche Musikerinnen und Musiker inspiriert und immer wieder ermutigt hat“, heißt es in der Begründung der Jury, der unter anderem die Sängerin Anette von Eichel als Vorsitzende, der Journalist Stefan Hentz und der Posaunist Nils Wogram angehörten: „Lauren Newton ist ein Fixstern der Improvisierten Musik, eine (ideale) Gesamt-Musikerin, die alles zugleich ist: Komponistin und Interpretin, Schöpferin und Improvisatorin, Sängerin und Instrumentalistin ihrer Stimme, Abrissbagger abgestumpfter Klischees und Baumeisterin einer neuen Welt aus Klang und tiefer, menschlicher Kommunikation.“ Die Preisverleihung und das Preisträgerkonzert im Duo mit der französischen Bassistin Joëlle Léandre finden am 1. November im Rahmen vom Jazzfest Berlin statt.
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„Albert Mangelsdorff Preis“