Tour: Clémence Manachère

Clémence ManachèreClémence ManachèreUnter der Wasseroberfläche ändert sich die Wahrnehmung ebenso wie das Empfinden für Raum, Zeit und Bewegung. Auch mit unseren Sinnen nehmen wir unter Wasser anders wahr als an Land – so als läge über unseren Augen und Ohren ein Gaze-Tuch, das uns nur noch Konturen sehen und Klänge wie weit entfernt hören lässt. Beschreibt ersteres durchaus eine Laborsituation, so lässt uns letzteres die Welt unter Wasser auch als urzeitlich-mystisch begreifen. Gute Gründe für die in Hamburg lebende Südfranzösin Clémence Manachère, warum sie ihre aktuelle Band Unterwasser nennt: Nicht nur die eigenwillige Instrumentierung mit zwei Schlagzeugen, Percussion, Bläsern und Bass zeugt vom Ausdruck ihrer Kreativität, vielmehr zeigt sich darin auch, wie sehr sie „out of the box“ denkt und ihre Musik konzipiert.

Geboren und aufgewachsen ist Manachère in dem Teil Südfrankreichs, wo die schroffen Berge der Pyrenäen auf das Meer stoßen. Als 14-Jährige hörte sie im Dorf ihrer Großmutter zum ersten Mal Elvin Jones, später brachte sie sich autodidaktisch das Flötespielen bei und studierte dann Architektur unter anderem in Paris und Mexiko City. Am Ende ihres Studiums ließ sie sich von Guillaume Naturell auf Flöte und Saxofon unterrichten. Bevor sie am Jazzinstitut Berlin und der Hochschule für Musik und Theater Hamburg Jazz zu studieren begann, zog sie nach Brasilien, wo sie sich mit den diversen musikalischen Traditionen dieses Landes in Südamerika auseinander setzte.

Im Januar ist Manachère mit dem „Werner Burkhardt Musikpreis“ ausgezeichnet worden, im April erscheint „Serpents Et Échelles“ (JazzHausMusik). Die Musik dieses Albums stellt sie in den kommenden Tagen mit ihrer Unterwasser-Band und dem norwegischen Posaunisten Helge Sunde als Gast live vor: in der Unterfahrt in München (21. März), der Villa Sponte in Bremen (22. März), im Schlot in Berlin (25. März), im Cap San Diego in Hamburg (26. März) und in den Kammerspielen in Wismar (27. März).

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Clémence Manachère

Text
Martin Laurentius
Foto
Sophie Daum

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