Hilden: Jazztage-Programm komplett

A Novel Of AnomalyA Novel Of AnomalyEnde des vergangenen Jahres hörte man Hiobsbotschaften aus Hilden: Erst lehnten es der Finanz- und der Kulturausschuss ab, die städtische Förderung der Jazztage wieder auf das Vor-Corona-Niveau von rund 35.000 Euro anzuheben, dann legte sich auch noch der Rat der Stadt Hilden mit den Stimmen von CDU und SPD darauf fest, es dieses Jahr wieder bei den mageren 15.000 Euro für die Hildener Jazztage zu belassen. Für den Gründer und künstlerischen Leiter dieses Jazzfestivals in der Stadt südlich von Düsseldorf, Peter Baumgärtner, war das eine herbe Niederlage – mit schalem Beigeschmack zudem, weil ihm aus den Reihen der Lokalpolitik vorgeworfen wurde, er habe sich mit den Geldern für das Festival bereichert. Dabei werden „seine“ Jazztage auch seit einer Weile schon durch das Land NRW gefördert, was zur Folge hat, dass jeder Festivaljahrgang penibel genau und transparent abgerechnet werden muss.

Eine Folge dieser Finanzierungsdiskussion ist, dass Baumgärtner jetzt die Jazzförderung Rhein-Ruhr gGmbH an den Start gebracht hat, die ab diesem Jahr für die Organisation der Hildener Jazztage verantwortlich zeichnet. „Im Prinzip waren die Jazztage aus Ertragssicht schon immer gemeinnützig, sie sind es jetzt aber auch offiziell“, erklärt Baumgärtner. „Es wird jetzt erstmalig möglich sein, Spenden anzunehmen und dafür eine steuerlich anerkannte Spendenbescheinigung auszustellen. Zudem wird es einfacher, Stiftungsgelder zu beantragen und der Kulturverwaltung des Landes NRW weiterhin ein förderungswürdiges Angebot anbieten zu können.“

In diesem Jahr stehen die Hildener Jazztage vom 31. Mai bis 4. Juni unter dem Motto „Invitation“. Dieses Motto ist auch und gerade als Einladung an die Bürger/-innen Hildens und die Stadtpolitik zu verstehen, ihr Festival neu zu entdecken und kennenzulernen. Baumgärtner hat jedenfalls wieder für die Jazztage, die seit jeher berühmt für ihre familiäre Atmosphäre sind, ein abwechslungsreiches und vielfältiges Programm auf die Beine gestellt. Zu den Höhepunkten zählt das Konzert von Bob Mintzer und der WDR Big Band mit der Premiere von „Bring In The Funk!“, die Zusammenarbeit des Meretrios mit dem österreichischen Saxofonisten Heinrich von Kalnein, die Band A Novel Of Anomaly um den Vokalkünstler Andreas Schaerer und das Trio von Biréli Lagrène, Joscho Stephan und Volker Kamp. Außerdem im Programm: der Saxofonist Roger Hanschel & String Thing, das Quartett des Düsseldorfer Pianisten Sebastian Gahler, dessen Musik vom japanischen Bestsellerautor Haruki Murakami inspiriert wurde, das Organic Blues Project mit der US-Sängerin Brenda Boykin, das Duo Frau Contra Bass und das Quintett der französischen Saxofonistin Christine Corvisier.

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Hildener Jazztage

Text
Martin Laurentius & Rolf Thomas
Foto
Gregor Hohenberg

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Deutscher Jazzpreis 2024